Ein Jahr, das verändert: FSJ Kultur in der Nordsee Akademie

Unsere Freiwilligen Felix und Jule berichten von ihren Tätigkeiten und Lernerfahrungen im Rahmen ihres Freiwilligen Sozialen Jahres Kultur. Erfahren Sie mehr über die Möglichkeiten eines Freiwilligen Jahres und den Bewerbungsprozess. Wir stellen auch für 2025/26 wieder einen Platz zur Verfügung. Die erste Bewerbungsphase läuft noch bis zum 15. März. Interesse? Dann einfach auf dem bundesweiten Portal recherchieren und sich für Einsatzstellen registrieren.

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Nach ihrem Freiwilligen Sozialen Jahr in der Nordsee Akademie hat Jule aus Husum ein Studium in Bremen begonnen. Felix aus Süderlügum absolviert aktuell sein FSJ Kultur bei uns und erlebt die Vielfalt der Arbeitsbereiche – von Verwaltung über Hauswirtschaft bis zur Hausmeisterei – die unsere Bildungsstätte unter einem Dach vereint.

Wie seid ihr auf die Nordsee Akademie aufmerksam geworden? Es wäre interessant zu hören, was euch speziell an dieser etwas untypischen Einsatzstelle für ein FSJ Kultur angesprochen hat. Schließlich ist die Nordsee Akademie weder Theater noch Museum.

FELIX: Ich habe im Internet nach FSJ Plätzen recherchiert und bin dann auf die Nordsee Akademie gestoßen. Die Beschreibung der Aufgaben fand ich sehr interessant und hat mich neugierig gemacht. Ich fand es auch toll, dass die Nordsee Akademie sich von anderen Einsatzstellen abhebt.

JULE: Mich hat die Nordsee Akademie angesprochen, gerade weil es kein Museum oder Theater ist. Ich habe vorher kaum etwas über Bildungshäuser gewusst und konnte mir die Arbeit dort gar nicht so genau vorstellen, also war meine Neugier von Anfang an geweckt. Und auch dass in der Nordsee Akademie viele Veranstaltungen stattfinden und geplant werden war ein Punkt, der mich sehr interessiert hat!

Welche Aufgaben gehören zu den Tätigkeiten bei uns? 

FELIX: Zu meinen Aufgaben im Büro gehört vor allem die Öffentlichkeitsarbeit. Dazu gehören die Gestaltung von Instagram Posts und Stories, aber auch das Pflegen unserer Webseite. Ich bin auch in der Verwaltung tätig, wo ich beim Vor- und Nachbereiten unserer Bildungsurlaube helfe. Für unsere Bildungsurlaube gibt es außerdem noch anderen Webseiten, auf denen wir sichtbar sind, die daher auch regelmäßig erneuert werden müssen.

JULE: Ein großer Teil meines Aufgabenbereichs war die Betreuung des Instagram-Kanals, also das Erstellen von Beiträgen usw., sowie die Unterstützung der Planung von Bildungsurlauben. Dazu zählen viele Verwaltungsaufgaben, aber genauso die Vermarktung Online, auf der Website o.ä.. Ansonsten habe ich immer da geholfen, wo es gerade nötig war! Ein weiterer großer Aspekt war vor allem gegen Ende meines FSJs natürlich auch mein eigenes Projekt. Mit einer FSJ-Kollegin aus dem Kulturbüro Niebüll durfte ich außerdem die Kulturtafel Südtondern betreuen.

Jule, Du hast Dich entschieden, nach Deinem FSJ-Jahr zu studieren. Kannst du uns einen Einblick geben, wie die Erfahrungen und Tätigkeiten während deines FSJ deine persönliche und berufliche Entwicklung beeinflusst haben?

Für mich war es am wichtigsten, dass ich nicht direkt nach der Schule entscheiden musste, was ich machen möchte. Ein FSJ gibt einem Zeit nochmal etwas auszuprobieren und sich bewusst zu machen, was einem Spaß bringt. Ich konnte mir früher nie richtig vorstellen was hinter Veranstaltungen und Kultur an sich steckt, und kann sagen, dass mir mein FSJ da auf jeden Fall Einblicke geschaffen hat, die ich sonst nicht gehabt hätte. Dass ich jetzt unter anderem Kulturwissenschaft studiere spricht da wohl auch für sich! Ich habe während der Zeit in der Nordsee Akademie viele Leute kennenlernen dürfen und dadurch gemerkt wie breit der Begriff „Kultur“ ist. Dadurch habe ich auch nach meinem Studium noch eine breite Auswahl!

Zu einem Freiwilligendienst gehört auch ein eigenes Projekt. Was kannst du uns über Dein Projekt “Bücherschränke” erzählen, Jule? 

An meinem ersten Tag in der Nordsee Akademie wurde mir direkt von den Bücherregalen berichte, die überall in der Akademie verteilt sind, und dass sie leider etwas veraltet sind. Von da an hat sich meine Idee immer weiterentwickelt, diese zu erneuern und interessanter für die Gäste zu machen. Ich habe angefangen durch verschiedene Helfende Bücherspenden zu sammeln und die alten z.B. in einem Antiquariat gespendet. Dadurch hat sich ein ganz neues Sortiment aus Belletristik gebildet, welches die Gäste während ihres Aufenthalts lesen können. Bei Interesse ist es auch möglich das Buch gegen eine kleine Spende zu behalten. Von der ersten Idee bis zur finalen Umsetzung gab es allerdings viele Abzweigungen, neue Ideen und alte Ideen die manches wieder umgeworfen haben. Durch Gespräche mit Kolleg*innen oder anderen FSJler*innen habe ich immer neue Anregungen bekommen.
Da ich selber sehr gerne und viel lese, war ich sehr glücklich meine Leidenschaft in mein Projekt zu entwickeln!

Zu einem Freiwilligendienst gehören auch Bildungstage. Kannst du beschreiben, wie solch eine Woche bei unseren Kolleg*innen auf dem Scheersberg abläuft und was dir besonders daran gefällt, Felix? 

Vor einem Seminar wird ein Angebot an Workshops vorgestellt, für die man sich dann vorher schon anmelden kann. Bei Beginn des Seminars finden dann erstmal Gespräche und Übungen in der großen Gruppe statt. In den folgenden Tagen werden dann Workshops in kleineren Gruppen durchgeführt. Es gibt gemeinsames Frühstück, Mittagessen und Abendessen und am Abend ist dann noch Zeit für Spiele, Unterhaltungen oder wonach einem lieb ist.

Jule, du bist täglich zu deiner Einsatzstelle täglich nach Leck gependelt. Wie hast du das Pendeln empfunden und würdest du heute etwas anders machen?

Ich habe zur Zeit meines FSJs etwa 40 Minuten weit weg gewohnt und hatte das Glück ein Auto zuhause zu haben, das ich nutzen konnte. Mir war von Anfang an bewusst, dass ich jeden Tag fahren muss. Trotzdem habe ich es ein bisschen unterschätzt, da sehr viel Zeit daran verloren ging. Ein positiver Aspekt daran war aber, dass man zwischen Arbeit und Zuhause einen räumlichen sowie zeitlichen Abstand bringen konnte.

Felix, du bist der erste FSJ-ler, der nach Leck und sogar in die Nordsee Akademie gezogen ist. Wie ist es für dich, hier zu wohnen?

Mir gefällt es, hier zu wohnen. Für mich ist es das erste Mal, dass ich alleine lebe und das wäre es wahrscheinlich auch für die meisten anderen FSJ-ler. Es ist ein schöner Schritt in die Selbstständigkeit gewesen, es bringt neben dem FSJ noch ganz andere Herausforderungen und Erfahrungen mit sich. Jemandem, der überlegt ein FSJ zu beginnen, würde ich raten, sich auf jeden Fall mit dem Gedanken zu befassen umzuziehen und möglicherweise alleine oder in einer WG zu wohnen. Es ist aber völlig verständlich, wenn man das FSJ selbst schon als eine genügend große Herausforderung sieht und lieber pendeln möchte, um in seinem jetzigen Zuhause leben zu bleiben.

Das FSJ ist ein Jahr mit unterschiedlichen Herausforderung. Wie unterstützt euch das Team der Nordsee Akademie oder auch die
Mitarbeitenden der LKJ (Trägerorganisation) bei der Bewältigung von Stress oder Herausforderungen?

JULE: Ich wusste immer, dass ich immer jemanden hatte, den ich um Hilfe bitten konnte, egal worum es ging. Ob ich bei einer Aufgabe oder einem Text Hilfe brauchte oder bei einer privaten Sache einen Rat, das Team hat mir wirklich immer ein offenes Ohr geschenkt! Dasselbe gilt auch für das Team der LKJ, es gab bei jedem Seminar Raum um mit jemandem zu reden und auch so bestand immer die Möglichkeit sich bei jemandem zu melden!

FELIX: Sollte ich bei einer Aufgabe Schwierigkeiten haben oder Unsicherheiten verspüren, dann kann ich immer auf meine Kollegen zukommen. Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass alle Mitglieder des Teams ihr Bestes versucht haben, um zu einer möglichen Lösung zu kommen. Auch die Ansprechpartner der LKJ sind sehr hilfsbereit und können oft nochmal andere Lösungsvorschläge und Wege aufzeigen, vor allem bei FSJ bezogenen Fragen.

Was würdet ihr jemandem raten, der ein FSJ in Erwägung zieht und vielleicht ähnliche Bedenken hat wie ihr: Gibt es Tipps, die ihr teilen möchtet?

JULE: Ein FSJ würde ich definitiv immer empfehlen, vor allem wenn man sich noch unsicher ist, wie der zukünftige Weg aussehen soll. Außerdem lernt ihr ganz viele neue Menschen kennen und auch viel über euch selbst!

FELIX: Ich kann ein FSJ auf jeden Fall empfehlen, es ist ein Bildungsjahr, in dem man Zeit hat, sich damit zu beschäftigen, wohin man in Zukunft will. Auch wenn man schon weiß wohin es gehen soll, ist ein FSJ eine tolle Erfahrung und gewährt einen Blick in die Arbeitswelt.

Vielen Dank für das Gespräch und weiterhin alles Gute für Euch!

Informationen zu unserem FSJ-Platz auf unserer Webseite

Informationen für Freiwillige von der Landesvereinigung kulturelle Kinder- und Jugendbildung Schleswig-Holstein e.V.

Das Freiwilligendienstjahr startet in der Regel zum 1. September. Der erste Anmeldezeitraum läuft bis zum 15. März. In der Regel sind danach noch freie Plätze verfügbar und der Anmeldezeitraum wird einfach verlängert. Solange eine Einsatzstelle online sichtbar ist, ist der Platz noch frei! Anmeldungen erfolgen zentral über die Webseite Freiwilligendienste Kultur und Bildung

Entdecken Sie weitere Angebote

Sie interessieren sich für ein noch breiteres Programm an Kursen oder andere Räumlichkeiten für Ihre Veranstaltung? Besuchen Sie unsere Partner-Bildungsstätten: Das Akademiezentrum Sankelmark und die IBJ Scheersberg gehören wie die Nordsee Akademie zum Deutschen Grenzverein e. V.

Vielen Dank