Lea Fries aus Niebüll war die erste, die 2022/23 ein FSJ-Kultur in der Nordsee Akademie machte. Sie ist nun in der Ausbildung zur Floristin. Jule Clausen aus Husum macht jetzt ihr FSJ-Kultur bei uns, plant gerade ihr eigenes Projekt und überlegt, an welcher Uni sie studieren möchte.
Wie seid ihr auf die Nordsee Akademie aufmerksam geworden? Uns interessiert besonders, wie ihr auf diese Bildungsstätte gestoßen seid, da sie eine etwas untypische Einsatzstelle für ein FSJ-Kultur darstellt. Wir sind kein Theater oder Museum.
JULE: Ich wollte schon sehr lange ein FSJ nach der Schule machen, kannte aber immer nur die „klassischen“ Stellen wie Altenheim usw. Da habe ich für mich nichts gefunden und bin dann eher durch Zufall auf die Seite der Freiwilligendienste Kultur & Bildung gestoßen. Die Nordsee Akademie hat mich interessiert, weil ich es schon immer mochte, Veranstaltungen zu organisieren. Außerdem konnte ich mir gar nicht so richtig vorstellen, was man in einer Bildungsstätte eigentlich macht, und das hat mein Interesse noch verstärkt.
LEA: Auf meiner Suche, was ich nach meinem Abi machen könnte, bin ich auf der Seite von Freiwilligendienste Kultur und Bildung gelandet. Gerade weil die Nordsee Akademie im Vergleich zu den anderen Stellen etwas anderes ist, ich das Haus aus meiner Schulzeit kannte und es in meiner Umgebung war, habe ich mich beworben. Die Einsatzstellenbeschreibung passte dazu auch noch und auch der Aufgabenbereich war für mich interessant.
Welche Aufgaben gehören zu den Tätigkeiten bei uns? Welches Ereignis ist dir besonders in Erinnerung geblieben?
JULE: Zu meinen täglichen Arbeiten gehört die Unterstützung der Öffentlichkeitsarbeit. Ich bereite Beiträge, Stories und Reels für Instagram vor und gestalte auch Flyer oder aktualisiere die Webseite. Ein weiterer Teil ist die Mithilfe in der Verwaltung. Mails schreiben, abheften, Anmeldungen sortieren, was halt gerade so ansteht! Der dritte größere Teil ist das Projekt „Kulturtafel Südtondern“. Dafür sammeln wir Spenden in Form von Eintrittskarten für kulturelle Veranstaltungen und vergeben diese an Menschen mit geringem Einkommen. Das mache ich zusammen mit Clara, die ein FSJ-Kultur im Kulturbüro Niebüll macht.
LEA: Besonders viel Freude hat mir die Öffentlichkeitsarbeit und die Betreuung von der Instagramseite bereitet, die ich erstellen durfte und an der ich ziemlich frei arbeiten konnte. Das Erstellen von Posts und Grafiken gehört zu meinen Stärken, die ich dort voll einbringen konnte. Auch die Kollegen und Kolleginnen bleiben mir sehr positiv in Erinnerung. Ich habe mich mit allen sehr gut verstanden und ich konnte mich auch deswegen sehr wohlfühlen. Besonders in Erinnerung bleibt mir natürlich mein Projekt zum Jubiläum der Nordsee Akademie, an dem ich intensiv gearbeitet habe, und dazu passend der Festakt zum 100 jährigen Jubiläum! Da hatte ich Glück, dass das Ereignis in meine Zeit fiel.
JULE, auch Du arbeitest an einem Projekt. Neben den Bildungstagen ist das fester Bestandteil eines FSJ. Kannst Du uns schon einen Einblick geben?
Ich lese privat sehr viel, weswegen schnell die Idee kam, auch mein Projekt in diese Richtung gehen zu lassen. Ich bin dabei, die Bücher aus der Nordsee Akademie auszusortieren und mit neueren, modernen Büchern auszutauschen. So können unsere Gäste dann während dem Aufenthalt zu einem Buch greifen.
LEA, zu einem Freiwilligendienst gehören auch Bildungstage für die eigene Weiterbildung. Das sind Seminarwochen zusammen mit anderen FSJ-ler*innen. An was erinnerst Du Dich besonders gerne zurück?
Die Seminarwochen waren immer besonders. Man hat eine Menge neuer Menschen kennengelernt aus so vielen verschiedenen Orten aus Deutschland, welche man so wahrscheinlich nie kennengelernt hätte. Daraus sind tolle Freundschaften entstanden. Die Seminare waren immer interessant und so gestaltet, dass man sich immer neu ausprobieren konnte und auch neue Stärken von sich kennengelernt hat.
Wie haben die Erfahrungen und Tätigkeiten während deines Freiwilligendienstes deine persönliche und berufliche Entwicklung beeinflusst? Welche Pläne hast du für die Zukunft?
JULE: Ich habe schon länger den Wunsch, mal in einem Verlag zu arbeiten. Gerade bin ich dabei, mich nach einem Studiengang oder auch einer Ausbildung umzusehen, welche in die Richtung Organisation oder Kultur gehen. Im FSJ bekomme ich einen Einblick in die Arbeitswelt, den ich in der Schule definitiv nicht bekommen hätte. Dadurch habe ich genauere Vorstellungen und kann eher abschätzen, was zu mir passt und was nicht. Das hilft mir enorm!
LEA: Ich merke, dass ich durch das FSJ selbständiger, offener und selbstbewusster geworden bin. Das hat mir deutlich weitergeholfen, nicht nur persönlich sondern auch beruflich. Außerdem hatte ich genug Zeit um mir Gedanken zu machen, was ich beruflich machen möchte und auch durch Praktika während des FSJs bin ich mir sicher geworden, dass der Weg den ich gehen möchte, der richtige ist. Natürlich weicht meine Ausbildung als Floristin deutlich von einem Bürojob ab, aber meine Kreativität, welche bei der Gestaltung von Posts nützlich war, kann ich dort in vollen Zügen ausleben.
Vielen Dank für das Gespräch und weiterhin alles Gute für Euch!
Informationen zu unserem FSJ-Platz auf unserer Webseite
Das Freiwilligendienstjahr startet in der Regel zum 1. September. Der erste Anmeldezeitraum läuft bis zum 15. März. In der Regel sind danach noch freie Plätze verfügbar und der Anmeldezeitraum wird einfach verlängert. Solange eine Einsatzstelle online sichtbar ist, ist der Platz noch frei! Anmeldungen erfolgen zentral über die Webseite Freiwilligendienste Kultur und Bildung.